Gib deinem Pferd genau das, was es braucht
und es wird dir mit Sicherheit sein Herz schenken.“

(Verfasser unbekannt)

Ein schöner Sommer mit Ihrem Pferd: Tipps gegen Hitze und Insekten – Horsia Ratgeber

Ein schöner Sommer mit Ihrem Pferd: Tipps gegen Hitze und Insekten

Die Sommerzeit kann schön sein – die Tage werden länger, die Luft riecht wunderbar nach frischem Heu und wir können die langen Tage gemeinsam mit unseren Pferden genießen. Aber nicht immer ist der Sommer mild und angenehm. Lange Hitzeperioden machen nicht nur uns Menschen zu schaffen, sondern belasten auch unsere Pferde.

Hinzu kommen in den wärmsten Sommermonaten eine ganze Schar an Insekten. Für Reiter und Pferd sind die lästigen Plagegeister besonders nervig. Einige Insektenstiche können sogar ernsthafte Krankheiten oder Allergien, wie z.B. ein Sommerekzem, auslösen. Wie können Sie mit Ihrem Pferd dennoch einen schönen Sommer erleben – trotz Hitze und Insekten?

Sommer, Sonne, blauer Himmel: Hitze bei Pferden

Pferd auf der Weide im Sommer – Horsia RatgeberWenn es in den Sommermonaten wieder heißer wird, sind auch unsere Pferde mit den hohen Temperaturen selten zufrieden. In der Regel liegt die Wohlfühltemperatur von Pferden zwischen 5 und 15 Grad Celsius. Dies sind aber nur grobe Richtlinien, denn wie Ihr Pferd die Hitze verträgt, hängt ganz individuell von der Rasse, vom Alter und vom allgemeinen Gesundheits- und Trainingszustand ab. Für Pferde, die eher aus kälteren Gegenden stammen, können Temperaturen ab 20 Grad eine große Herausforderung darstellen. Dazu gehören z.B. Isländer oder Shetlandponys. Andere Pferde tollen auch noch bei 25 Grad auf der Weide herum und lieben die Sonne. Dies kann z.B. bei Andalusiern der Fall sein, die in den Steppen in Spaniens die Hitze, Trockenheit und karge Wiesen gewöhnt sind.

Grundsätzlich weiß ein Pferd mit der Hitze im Sommer umzugehen. Es reguliert seine Körpertemperatur im Sommer mit vermehrtem Schwitzen, genau wie wir Menschen auch. Der Schweiß auf der Haut verdunstet – hierdurch entsteht Verdunstungswärme, die das Pferd kühlt und die Körpertemperatur konstant hält. Damit ihnen nicht zu warm wird, meiden viele Pferde die pralle Sonne, wenn sie die Möglichkeit haben. Sie suchen sich einen Schattenplatz, ruhen sich aus und trinken viel. Belasten Sie daher Ihr Pferd nicht durch weitere, anstrengende Trainingseinheiten, wenn die Temperaturen im Sommer hoch sind.

Können Pferde auch überhitzen?

Überhitzung, Hitzestau, Hitzeschlag – Dieses Problem während der heißen Tage zeigt sich in ganz unterschiedlichen Formen, ist aber recht selten. Nur bei Pferden, die bei hohen Temperaturen dennoch belastet werden, lange im stickigen Anhänger stehen müssen oder eine gewisse Krankheitsgeschichte sowie ein geschwächtes Immunsystem vorweisen, kann eine Überhitzung entstehen und zu einem ernsten Problem werden.

Eine schnelle Atmung, vermehrtes Schwitzen und ein erhöhter Puls sind Anzeichen dafür, dass die Körpertemperatur ansteigt. Auch eine Leistungsschwäche, langsame Erholung nach Belastung und Apathie deuten auf eine Überhitzung hin. Wenn diese Symptome auftreten, sind vor allem Schatten und Ruhe essentiell.

Erst wenn die Atmung in einer Ruheposition beschleunigt ist, sich die Schleimhäute an der Nase, an den Augen sowie im Mund dunkel verfärben, das Pferd taumelt und es zu ernsten Kreislaufproblemen kommt, wird von einem Hitzeschlag gesprochen. Verständigen Sie bei den ersten Anzeichen auf einen Hitzeschlag Ihren Tierarzt.

Ein frühzeitiges Erkennen verhindert Schlimmeres. Leisten Sie bis zum Eintreffen Ihres Tierarztes erste Hilfe: Bieten Sie Ihrem Pferd einen Schattenplatz an und gleichen Sie den Flüssigkeits- und Salzverlust mit temperiertem, aber niemals eiskaltem Wasser aus. Achten Sie auf die Luftzirkulation und fächeln Sie Ihrem Pferd bei Bedarf Luft zu. Sobald Ihr Tierarzt eintrifft, wird dieser Ihrem Pferd lebenswichtige Flüssigkeiten und Elektrolyten über einen Venentropf zuführen.

Können Pferde einen Sonnenbrand bekommen?

Ja! Wie bei uns Menschen auch, gibt es einige Pferde-Hauttypen, die für einen Sonnenbrand anfälliger sind. Insbesondere Pferde mit heller bis rosafarbener Haut sind von Sonnenbrand öfter betroffen. Die Stellen rund um Maul und Nüstern sind am stärksten gefährdet, ein Sonnenbrand kann aber am gesamten Körper auftreten.

Sonnenbrand erkennen Sie durch rote, warme und leicht geschwollene Stellen auf der Haut. Wenn der Sonnenbrand stark ist, entstehen nässende und schmerzhafte Brandblasen. Kühlen Sie die betroffenen Stellen. Um Sonnenbrand zu vermeiden, cremen Sie die empfindlichen Hautstellen Ihres Pferdes mit wasserfester Sonnenschutzlotionen, die frei von Duft- und Konservierungsstoffen ist. Starke Sonnenbrände sollten immer von einem Tierarzt untersucht werden.

5 Tipps, um Pferde vor Hitze zu schützen

Damit Sie auch bei starker Hitze einen schönen Sommer mit Ihrem Pferd erleben können, haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt:

  1. Reiten Sie in den kühlen Morgen- oder Abendstunden

Gemütliches Arbeiten mit dem Pferd im Sommer am Abend oder am Morgen – Horsia RatgeberIm Sommer steigt die Hitze in der Mittagszeit oft bis ins Unermessliche. Selbst ein kurzer Aufenthalt in der Sonne treibt einem schon den Schweiß in die Augen. Die Spanier haben für diese Zeit eine ganz praktische Lösung: Siesta!

Gönnen Sie Ihrem Pferd im Hochsommer während der Mittagszeit auch eine Siesta, genügend Ruhe und viel Schatten. Nutzen Sie die frühen Morgenstunden kurz nach dem Sonnenaufgang oder die späten Abendstunden für einen Ausritt oder ein Training. Zu diesen Zeiten ist die Temperatur sowohl für Pferd als auch Reiter angenehm und das Reiten macht ohne Hitze gleich viel mehr Spaß.

Damit Sie den Kreislauf Ihres Pferdes nicht zu sehr überlasten, bauen Sie regelmäßige Schrittphasen während des Trainings ein. Diese bieten Ihrem Pferd eine kleine Erholung. Kurze Trainingseinheiten sind für den Sommer optimal. Gönnen Sie Ihrem Pferd an besonders schwülen und heißen Tagen auch einfach mal eine Pause.

  1. Sorgen Sie für genügend Schattenplätze

Die Sonne ist in den Sommermonaten voller Kraft. Lange lässt es sich nicht darunter aushalten. Das Risiko einer Überhitzung ist gegeben. Darüber hinaus sind einige Pferde schnell von einem Sonnenbrand betroffen. Schatten ist daher essentiell. Bieten Sie Ihrem Pferd viele Unterstellmöglichkeiten z.B. unter großen Bäumen oder in einer Offenstallhaltung. Die Schattenplätze sind wichtige Rückzugsorte für Ihr Pferd.

Wenn Ihnen dies nicht möglich ist oder die Temperaturen bis über 35 Grad Celsius ansteigen, lassen Sie Ihr Pferd tagsüber im schattigen und luftdurchlässigen Stall stehen. In der Nacht hat es dann die Möglichkeit, in Ruhe zu grasen, ohne zu lange in der prallen Mittagssonne stehen zu müssen.

  1. Bieten Sie genügend Wasser und Elektrolyte an

Salzleckstein für Pferde – Horsia RatgeberFrisches und sauberes Wasser benötigen Pferde zu jeder Tageszeit. Prüfen Sie am besten täglich, ob die Wassertröge noch sauber und frisch sind. Füllen Sie den Trog mit neuem Wasser auf, wenn sich das Wasser zu sehr aufgewärmt hat. Beobachten Sie auch, ob Ihr Pferd genügend Wasser aufnimmt. Sie können Ihr Pferd z.B. mit ungesüßtem Apfelsaft oder einer leckeren, abgekühlten Teemischung im Wasser zum Trinken animieren.

Neben der Flüssigkeit sind auch die Elektrolyten (Salze) für Ihr Pferd unerlässlich. Bei vermehrtem Schwitzen verliert Ihr Pferd neben Flüssigkeit eben auch Elektrolyten – der Salzhaushalt des Körpers gerät hierbei durcheinander. Pferde können an warmen Tagen bis zu 7 Teelöffel Salz pro Stunde verlieren. Ein Salzmangel kann schnell zu Lustlosigkeit, körperlicher Schwäche und einer schlechten Verdauung führen. Bei Pferden, die viel Schwitzen ist es daher wichtig, ihnen neben dem normalen Salzleckstein zusätzlich Elektrolyten anzubieten. Mit einem Salzleckstein decken Sie bereits einen großen Teil des Bedarfs Ihres Pferdes ab. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Pferd ganzjährig einen Salzleckstein angeboten bekommt. Wenn Ihr Pferd den Salzleckstein allerdings nicht anrührt, können Sie im Fachhandel spezielles Ergänzungsfuttermittel mit Elektrolyten kaufen. Dieses ist in der Regel sehr schmackhaft und wird einfach unter das normale Kraftfutter gemischt. Bieten Sie Ihrem Pferd aber nicht zu viel Salz an, denn dies kann zu Verdauungs- und Magenbeschwerden führen.

  1. Gönnen Sie Ihrem Pferd eine erfrischende Abkühlung

Eine lauwarme Dusche ist bei Hitze genau das Richtige. Die ideale Wassertemperatur für eine Dusche sollte höchstens 15 Grad unter der Außentemperatur liegen. Lauwarmes, handwarmes Wasser eignet sich am besten. In der Regel ist das Wasser aus dem Stall aber oft kaltes Grund- oder Brunnenwasser. Auch dieses Wasser können Sie nutzen. Achten Sie aber darauf, dass sich Ihr Pferd nach dem Training erst in aller Ruhe abkühlt und der Kreislauf runterfährt. Lassen Sie Ihr Pferd sich nach dem Training z.B. eine Runde im Schatten erholen. Dann starten Sie vorsichtig mit dem Abduschen an den Hinterbeinen, denn diese sind am weitesten vom Herz des Pferdes entfernt. So kann sich der Körper am besten an das kalte Wasser gewöhnen. Je nach Wohlbefinden duschen Sie jetzt in langsamen Schritten den restlichen Körper ab. Für eine effektive Abkühlung dauert die Dusche mindestens 10 Minuten. Nutzen Sie für den Kopf einen Schwamm.

Nach dem Duschen entfernen Sie überschüssiges Wasser am besten mit einem Schweißmesser. Vermeiden Sie Zugluft – nicht, dass sich Ihr Pferd noch erkältet.

Nicht nur die Dusche ist im Sommer eine willkommene Abkühlung, auch ein ausgiebiges Bad in einem See oder am Fluss macht mit dem Pferd besonders viel Spaß und ist gleichzeitig richtig gut für die Gelenke. In der Regel vertrauen Pferde ihrem Reiter. Wenn Sie also gerne ins Wasser gehen und Sicherheit ausstrahlen, wird Ihr Pferd folgen. Dennoch ist es ratsam, Ihr Pferd erst langsam an die komplett neue Umgebung im kühlem Nass zu gewöhnen. Bei schreckhaften Pferden bietet es sich an, mit einem weiteren Pferd schwimmen zu gehen, welches das Wasser bereits kennt und vielleicht sogar eine echte Wasserratte ist.

  1. Hören Sie auf die Signale Ihres Pferdes

Jedes Pferd reagiert anders und individuell auf Hitze. Wie genau Ihr Pferd auf Hitze reagiert, hat mit der Rasse, dem Alter und dem Konditionszustand zu tun. Manche Pferde sind auch noch bei Hitze gerne auf der Weide und nehmen ein ausgiebiges Sonnenbad, andere Pferde hingegen suchen schon bei den ersten Sonnenstrahlen die Schattenplätze auf der Weide.

Damit Sie und Ihr Pferd im Sommer eine schöne Zeit genießen können, ist eine Sache ganz essentiell: Hören Sie auf Ihr Pferd! Schattige Plätze, viel Trinken und an heißen Tagen lieber faulenzen ist absolut in Ordnung. Gönnen Sie Ihrem Pferd die Ruhe.

Im Sommer ist weniger manchmal einfach mehr. Wenn die Tage wieder kürzer, die Blätter in bunten Farben erstrahlen und der kühlere Herbst in den Startlöchern steht, können Sie mit Ihrem Pferd wieder voll durchstarten.

Sommer ist Insektenzeit: Was hilft gegen Insekten bei Pferden?

Sobald die Temperaturen steigen, werden auch die Insekten wieder aktiv. Plötzlich scheinen sie überall zu sein: auf der Weide, im Stall, beim Ausritt auf den Feldern und beim Training. Pferd und Reiter haben keine ruhige Minute mehr – Insekten können einem schnell den Spaß verderben.

Welche Insekten machen das Leben Ihres Pferdes besonders schwer?

Pferd und Fohlen mit Insekten auf der Weide – Horsia RatgeberIm Grunde können alle Insekten das Leben Ihres Pferdes schwer machen. Selbst einfache Fliegen, die es sich am Kopf, an den Ohren oder Augen des Pferdes gemütlich machen, sind störend und können zudem Bakterien übertragen. Diese Bakterien sind u.a. Auslöser von Bindehauterkrankungen.

Weitere Insekten wie Gnitzen, Kriebelmücken und Bremsen schwirren von Mai bis Oktober insbesondere an Gewässern oder Kuhweiden herum. Sie werden vom Schweißgeruch des Pferdes angelockt und stechen es vorzugsweise an Stellen mit wenig Fell wie z.B. an der Schweifrübe, an der Bauchnaht oder am Mähnenkamm. Die Mücken sondern beim Stechen ein Sekret ab, das starken Juckreiz auslösen kann. Hierbei entsteht die Gefahr, dass Ihr Pferd sich wiederholt an der betroffenen Stelle scheuert und so eine starke Krustenbildung auftritt. Darüber hinaus kann durch den Stich einer Mücke bei empfindlichen Pferden auch ein Sommerekzem entstehen. Dies ist eine allergische Reaktion auf den Speichel der Insekten, die sich durch nässende Wunden und starkem Juckreiz an der betroffenen Stelle zeigt. Lassen Sie den Verdacht auf ein Sommerekzem von einem Tierarzt bestätigen. Mit speziellen Lotionen, die auch den Juckreiz lindern, lässt sich ein Sommerekzem gut behandeln.

Auch Bremsen können Krankheiten oder Bakterien übertragen. Zu diesen Krankheiten gehören u.a. eine infektiöse Anämie (Blutarmut), Brucellose oder Borreliose. Vor allem die Bisse sind für Pferd und Reiter sehr schmerzhaft und können zudem einen starken Juckreiz auslösen. Lassen Sie einen Bremsenstich von einem Tierarzt untersuchen, sollte dieser stark anschwillen und auch nach Tagen nicht besser werden.

Im Hochsommer haben Zecken ihre Saison. Sie sitzen häufig in hohen Gräsern oder im Gestrüpp auf der Weide. Besonders Pferde, die auf Weiden nahe Wäldern stehen, sind von Zeckenbissen betroffen. Die Zecken beißen Pferde bevorzugt an für sie schwer erreichbaren Körperstellen wie z.B. an den Ellenbogen, den Schenkelinnenseiten, am Kopf oder am Hals. Zecken müssen fachgerecht entfernt werden. Am besten nutzen Sie dazu eine feine Pinzette oder eine Zeckenzange. Greifen Sie das Insekt möglichst nahe an ihren Mundwerkzeugen und ziehen Sie die Zecke gerade heraus. Achten Sie dabei darauf, dass Sie den Körper nicht zusammenquetschen.

Eine unentdeckte Zecke kann Borreliose oder Babesiose übertragen. Ein frühzeitiges Entfernen der Zecke beugt einer Infektion vor. Tasten und suchen Sie Ihr Pferd regelmäßig nach Zecken ab.

Informieren Sie umgehend Ihren Tierarzt, wenn Ihr Pferd nach einem Zeckenbiss Krankheitssymptome zeigt. Dazu gehören leichtes Fieber, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit.

Können sich Pferde selbst vor Insekten schützen?

Ja! Pferde wissen sehr gut, wie sie sich vor Insekten schützen. Mit gezieltem Schweifschlagen oder leichtem Muskelzucken vertreibt ein Pferd nervige Insekten. Auch ausgiebige Sandbäder im Sommer helfen dem Pferd, Insekten am Körper loszuwerden. Sobald die Plagegeister aber rege unterwegs sind, Ihr Pferd nerven oder ernsthafte Probleme entstehen, sollten Sie selbst aktiv werden. Mit einfachen Mitteln unterstützen Sie Ihr Pferd beim Insektenschutz.

5 Tipps, um Pferde vor Insekten zu schützen

Mit den folgenden 5 Tipps erfahren Sie, wie genau Sie Ihr Pferd gegen Insekten schützen können:

  1. Nutzen Sie Fliegendecken und Fliegenhauben

Pferd mit Fliegendecke und Fliegenhaube auf der Weide – Horsia RatgeberDer effektivste und einfachste Schutz vor Insekten ist eine textile Barriere. Mit feinmaschigen Fliegendecken und Fliegenhauben können Sie den Körper und den Kopf Ihres Pferdes „einpacken“ und so ganz einfach vor Insekten schützen.

Beachten Sie, dass die genutzten Decken und Hauben atmungsaktiv sind. Spezielle Decken aus Funktionsstoffen sorgen dafür, dass kein Hitzestau entsteht und Ihr Pferd sich nicht unnötig in den ohnehin schon warmen Sommermonaten erhitzt. Darüber hinaus ist die Passform der Decken und Hauben entscheidend. Zu locker darf die Decke nicht sitzen, da sonst Insekten ihren Weg durch die Lücken finden und dennoch stechen. Zu eng sollten Decken und Hauben aber nicht sein, da diese Ihr Pferd einengen und in Stress versetzen. Möglicherweise versucht es dann, die Decken und Hauben durch Schubbern loszuwerden.

Besonders effektiv sind Fliegendecken und Fliegenhauben im Zebra-Look. Das ist nicht nur ein modisches Statement für Ihr Pferd, sondern die Streifen verwirren nachweislich auch die Insekten, sodass Ihr Pferd viel weniger Probleme mit Insekten hat.

  1. Achten Sie auf die Hygiene im Stall und auf der Weide

Ist die Weide ständig feucht und der Stall durch Pferdeäppel verschmutzt, lassen Insekten nicht lange auf sich warten. Insbesondere der frische, feuchte Mist dient den Insekten als optimale Brutstätte. Achten Sie daher auf die Hygiene sowohl im Stall als auch auf der Weide. Sammeln Sie Pferdeäppel regelmäßig ein und bringen Sie diese zu einem Misthaufen, der möglich weit vom Stall entfernt ist. Das regelmäßige Entfernen von Futterresten, das Säubern von Trögen sowie das Abdecken von Regentonnen ist ebenfalls eine essentielle Grundlage, um eine Insektenplage im Stall einzudämmen.

  1. Passen Sie die Weidezeiten an

Pferde auf der Weide bei Sonnenaufgang – Horsia RatgeberEin optimales Weidemanagement schützt Ihr Pferd vor Insekten. Passen Sie daher die Weidezeiten im Sommer an die Gegebenheiten an. In den heißen Mittagsstunden und kurz vor der abendlichen Dämmerung sind Insekten sehr aktiv. Morgens und nachts sind weniger Mücken und Fliegen unterwegs, gleichzeitig ist die Außentemperatur im Hochsommer dann noch angenehm.

In einer schwül-warmen Witterung mit hoher Luftfeuchtigkeit fühlen sich Insekten besonders wohl. Auch kurz vor einem Gewitter oder Sommerregen, wenn die Luftfeuchtigkeit nochmals ansteigt, sind Insekten vermehrt unterwegs. Verzichten Sie zu diesen Zeiten eher auf den Weidegang und lassen Sie Ihr Pferd z.B. nachts auf den Weiden grasen.

Generell gilt: Koppeln, die in der Nähe von Kuhweiden, Gewässern oder gedüngten Äckern sind, weisen häufig eine hohe Insektenaktivität auf. Meiden Sie diese Weiden im Sommer.

  1. Eine Dusche schützt vor Insekten

Eine Dusche bietet Ihrem Pferd im Sommer nicht nur eine Abkühlung, sondern kann gleichzeitig bei der Insektenabwehr helfen. Durch ein gründliches Abduschen entfernen Sie nämlich den Schweiß, so dass Insekten erstmal deutlich weniger angelockt werden.

Duschen Sie Ihr Pferd mit lauwarmem Wasser ab und beginnen Sie vorsichtig an den Hinterbeinen.

  1. Wenn gar nichts mehr hilft: Fliegensprays oder selbstgemachter Insektenschutz

Bei lästigen Insekten greifen einige Reiter auf Insektenschutzmittel zurück. Sie haben hierbei die Wahl zwischen chemischen Mitteln oder natürlichen Repellents, die Insekten abhalten sollen. Insbesondere chemische Mittel besitzen einen sehr starken und unangenehmen Geruch. Darüber hinaus verträgt nicht jedes Pferd das entsprechende Mittel. Prüfen Sie es daher zuerst an einer kleinen Stelle. Wenn Juckreiz oder Rötungen auftreten, ist der Insektenschutz für Ihr Pferd nicht geeignet.

Natürliche Insektenschutzmittel aus dem Fachhandel bestehen aus pflegenden (ätherischen) Ölen und Pflanzen. Dazu gehören z.B. Zimtblätter, Lavendel, Katzenminze, Citronella, Teebaumöl oder Eucalyptosöl. Zwar wirken diese nicht so lange wie chemische Mittel, sind aber viel schonender für Reiter und Pferd.

Sie können Insektenschutzmittel auch selber mischen. Wir stellen Ihnen 3 unserer Lieblingsrezepte vor:

Rezept 1 – Schutz vor Insekten mit Essig und Knoblauch

Sie benötigen:

  • 1 Liter Bio-Apfelessig
  • 10 Knoblauchzehen
  • Etwa 20 Tropfen ätherisches Öl nach Wahl, wie z.B. Teebaumöl oder Lavendelöl

Schälen Sie den Knoblauch und pressen Sie diesen mit einer Knoblauchpresse oder einer Gabel in kleine Stücke. Geben Sie den Knoblauch in den Essig und rühren Sie einmal kräftig durch. Das Gemisch dann für mindestens 2 bis 3 Tage stehen und an einem kühlen Ort ziehen lassen. Danach die Knoblauchstücke absieben und 20 Tropfen ätherisches Öl hinzugeben. Das Gemisch kann dann direkt angewendet werden.

Rezept 2 – Schwarztee und Apfelessig gegen lästige Plagegeister

Sie benötigen:

  • 500 ml schwarzer Tee
  • 500 ml Bio-Apfelessig
  • 2 Mal 10 Tropfen ätherisches Öl nach Wahl, wie z.B. Niemöl und Teebaumöl, Lavendelöl und Weihrauchöl

Brühen Sie 500 ml schwarzen Tee frisch auf und lassen Sie diesen abkühlen. Geben Sie dann 500 ml Bio-Apfelessig hinzu und rühren Sie die Mischung kräftig durch. Geben Sie dann eine Kombination aus 2 verschiedenen ätherischen Ölen hinzu.

Rezept 3 – Die Mischung aus ätherischen Ölen

Sie benötigen:

  • 20 ml Anisöl
  • 20 ml Minzöl
  • 30 ml Eukalyptusöl
  • 30 ml Nelkenöl
  • 30 ml Zedernöl
  • 10 ml Zitronenöl
  • 4 Tropfen D-Pathenol (Ölverbinder)
  • 4 Liter Wasser

Alle ätherischen Öle werden zuerst mit dem Ölverbinder gründlich vermischt. Danach wird die Ölmischung in 4 Litern Wasser untergerührt. Die Mischung können Sie direkt anwenden.

Füllen Sie die selbstgemachten Insektenschutzmittel in eine praktische Sprühflasche um und sprühen Sie Ihr Pferd regelmäßig ein. Die empfindliche Gesichtspartie sparen Sie dabei aus. Nutzen Sie einen Schwamm, wenn Ihr Pferd die Sprühflasche nicht mag. Wichtig ist, dass Sie die Mischungen immer gründlich schütteln und das selbstgemachte Mittel nicht zu lange aufbewahren. Denn sonst verliert es seine Wirkung und kann schlecht werden. Testen Sie die Mischungen ebenfalls vor der Anwendung an einer kleinen Hautstelle, um allergische Reaktionen zu vermeiden.